Stella-Jo Thurner war mit 16 ein Jahr lang im Osten der USA
Name: Stella-Jo Thurner
Alter: 16 Jahre
Klasse: derzeit: 3. Jahrgang Modedesign
Hobbies: Mode, Tanzen, Singen, Basteln, Lachen
Interessen: Umwelt, Reisen, Kunst (jeder Art)
Organisation: AFS
Nachdem ich mir jahrelang gewünscht hatte, ein Auslandsjahr in den USA zu verbringen, entschied ich mich für AFS aufgrund deren strukturierten Vorbereitungs- und Unterstützungsprogramm. Ich musste eine umfassende Bewerbung verfassen, die alles von meinen Reisepass-informationen zu einem Brief an die Gastfamilie und einem Empfehlungsschreiben von einem/r Lehrer/in beinhaltete. Meine Mutter und ich gestalteten einen Sparplan, um die Kosten der Organisation zu bezahlen. AFS hat von da an das meiste Organisatorische übernommen, und kümmerte sich um Flugtickets, Versicherung, Gastfamilie, Schule und Visum (soweit sie konnten). Ich konnte mir zwar aussuchen, in welches Land ich wollte, aber AFS bietet keine Regionen-Wahl innerhalb der Vereinigten Staaten an.
Obwohl das Schulsystem in den USA grundliegend anders ist, gibt es doch gewisse Übereinstimmungen mit der Herbststraße. Zum Beispiel habe ich mich entschieden, das Fach „Sculpture Design“ zu nehmen. Als Modeschülerin auf der Herbststraße war es extrem faszinierend, mit Ton, Draht, und anderen Materialien zu arbeiten, mit denen normalerweise nur die Kunstschüler arbeiten.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Abendessen an Thanksgiving. Meine Gastfamilie beschloss, über die Herbstferien ihre Verwandten in der Nähe von New York zu besuchen. Nach zwei sehr schönen Tagen in der Stadt fuhren wir zum Haus der Tante meiner Gastmutter. Ich ging mit meiner 10-jährigen Gastschwester, meinem Gastvater, und der Cousine meiner Gastmutter spazieren, und wir fanden spontan einen Geo-cashing point. Ich verstand mich wirklich gut mit allen Verwandten, und obwohl ich die meisten erst an diesem Tag getroffen hätte, fühlte es sich schon am frühen Abend so an, als ob sie wirklich
Die Entscheidung, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, Freunde, Familie, und alles was man kennt zurückzulassen, ist nicht unbedingt einfach. Aber eine gewisse Abenteuerlust und ein Hunger auf neues haben mich dazu bewogen, meinen Traum zu verwirklichen und ein Jahr in den Vereinigten Staaten zu verbringen.
Trotz meiner Zuversicht war der Anfang relativ schwer. Glücklicherweise kennt meine Gastschwester praktisch jeden in meiner 2200-Schüler Schule, und stellte mich vielen Leuten vor, aber es war trotzdem schwierig, Konversationen länger als ein „Oh wow, du bist Austauschschülerin, das ist ja so cool“ (typische „Southern Politeness“) zu führen, da sich alle hier seit der Vorschule kennen, und Freundesgruppen sehr eng vernetzt sind. Da ich das vorstädtische Leben weniger gewohnt bin, war ich am Anfang auch sehr empört über die Mädchen, die in Leggings und oversized T-Shirts in die Schule kommen. Das ist doch total respektlos! Wer hätte gedacht, dass ich, als die Schule versuchte, den Dress-Code durchzusetzen und Leggings zu verbieten, eine der größten Protesterinnen für meine gemütlichen Leggings und Shirts werden würde.
Nach einer gewissen Zeit der Aufregung richtete sich dann aber doch eine Routine ein. Jeden Morgen, nachdem ich aus meinem Bett krieche, macht mir meine Gastmutter Frühstück, entweder Rührei oder etwas Süßes. Es folgen 7 Schulstunden, jeden Tag die gleichen Fächer. Das kann nervend sein, weil die Lehrer einem immer überraschend Hausübung bis zum nächsten Tag geben können, aber dafür kann man konzentriert für ein paar Fächer arbeiten. Da jeder einen anderen Stundenplan hat, sind andere Leute in jeder Klasse, wodurch man viel mehr Leute kennenlernt. Mittagspause ist dann für 25 min zwischen 10:55 und 12:20. Nach der Schule bleibe ich meistens dort; Im Herbst um am Set für die Theateraufführung zu arbeiten, und im Frühling um fürs Schul-Musical zu proben. Danach habe ich dann zwischen 1 und 3 Tanzklassen, und dann geht’s ab nach Hause, zum Abendessen und den Hausübungen. Abhängend von dem Level der Fächer die man nimmt, kann man dann schon einmal bis 3 in der Früh arbeiten.
Obwohl Schulaktivitäten extrem viel Zeit schlucken, bin ich unendlich froh, dass ich mich beteiligt habe. Es war nicht nur eine einzigartige Erfahrung in einem wirklich fast professionellen Musical mitzuspielen, sondern auch die Zeit in der ich die engsten Freundschaften schloss. Die vielen Stunden die wir gemeinsam sangen, tanzten und probten haben uns alle wirklich zusammengeschweißt, und werden mir für immer in Erinnerung bleiben.