Ein Projekt über die Auseinandersetzung mit dem Europa der Kommenden, der Flüchtenden, der Willkommenen oder der Abgelehnten. Recherche, kritische Betrachtungen und Überlegungen zu Berichten in den Medien und Festlegung der eigenen Themen im Gruppenverband, um künstlerisch kreativ und grafisch gedruckt die Gestaltung von vier Seiten der Bausteine vorzunehmen.
Es entsteht eine sog. „WALL“, eine Mauer aus Kuben und Quadern in 40 cm Kubusmaßen, bzw. 80x40cm Quadermaßen – aus Holzstäben geleimt und mit Stoffen bespannt.
Vier Seiten der Bausteine werden bespannt und thematisch bedruckt, zwei bleiben offen. Das sind die möglichen Ausblicke, Gucklöcher oder Hoffnungsfenster, die in jeder Mauer eingebaut sein sollten. Zwei Seiten sind thematisch für alle in den beiden Gruppen von zwei Parallelklassen ident. Das erste Thema heißt „Grenzen und Begrenzung“. Die grafische Umsetzung ist eine stilistisch sehr reduzierte Gitter-Zaun- bzw. Stacheldrahtformation in Schwarz gedruckt und oftmals variant mit Piktogrammen versehen.
Die zweite Seite ist die Textuelle, die Kontextuelle. In einer weiten Diskussion im Gruppenverband werden Texte verglichen, analysiert und interpretiert. Schlussendlich einigen sich beide Gruppen demokratisch jeweils auf einen Satz, der die Traurigkeit, das Hin- und Hergeschiebe von Ankommenden, und die Verhetzung in den elektronischen Medien ausdrückt. Jede/r in der Gruppe übernimmt ein Wort, das er oder sie drucktechnisch aufbringt. Die weiteren beiden Seiten sind individuell und daher sehr verschieden. Das Thema der Macht und das Thema der Schuldfrage wird erörtert. Wiederum sind die Umsetzungen grafisch, oftmals stilisierte Schwarzdrucke.
The Wall
So entsteht die WALL, aus fast 20 Bausteinen, aufgetürmt zu einem Ganzen. Durch die Vielseitigkeit im Ausdruck der einzelnen Quader und Kuben ergeben sich vier variante Vorderseiten als immer wieder neue Gesamtansicht. Dies festzuhalten in Form von einem Film mit Einzel-Stills ist der Abschluss des Gesamtprojektes.
Hier wird in einem performativen Akt von den Schülerinnen und Schülern selbst, die Wall aufgebaut, „zerstört“, wieder aufgebaut, wieder abgetragen, usw…, so dass im Film die vier Gesamtansichten deutlich hervortreten. Zwei schriftliche Dokumentationen – jeweils von einer Gruppe erstellt – geben dem Projekt auch die vertiefende inhaltliche Theorie zum Nachlesen.
Wann und Wo?
Am 24. Mai,
zum Aktionstag für kulturelle Bildung, wird die WALL im Foyer der Schule aufgebaut, am Gang hängen die Foto-Stills vom Film. Jede Schülerin und jeder Schüler, Besucherin und Besucher, Lehrerin und Lehrer ist beim Betreten ins Schulgebäude unübersehbar damit konfrontiert – die WALL, die Wand – als Hindernis. Es gilt sie zu umgehen, sie zu überwinden!
Im Dezember 2016
wird die WALL im Museumquartier – in der großen Schulausstellung der Mode- und Kunstschule Herbststraße – öffentlich präsentiert. Neben der WALL selbst werden auch die Foto-Stills und der Filmbeitrag gezeigt.