„Ikonen werden nicht gemalt, sondern geschrieben“, so erklärte es uns Pater Iwan Sokolowsky SJ, unser Kursleiter, der über die fachliche Anleitung hinaus auch mit Witz und Begeisterung zu Fragen über Religionen und Kulturen Stellung nahmBeim Ikonenschreiben tritt der Künstler in den Hintergrund, um die spirituelle Ebene der Tätigkeit hervor zu heben. Der Betrachter der Ikone soll auf einer persönlichen geistigen Ebene angesprochen werden und das Bild soll das Gefühl vermitteln, verstanden zu werden. Im Arbeitsprozess gilt das Dogma, nicht ein dreidimensionaler Gesichtsausdruck der Person spiegelt seine Eigenschaften, sondern die bewusste gehaltene zweidimensionale Gestaltungsweise und die Darstellung der Bewegung des Gewandes lässt den Charakter durchscheinen. Auch die gewählte Farbe des Gewandes bestimmt die Persönlichkeit.
Der Workshop war eine inspirierende Erfahrung und ein Eintauchen in eine eher nicht so bekannte Welt, die uns alle sehr begeistert hat.
Stimmen der SchülerInnen:
„Es waren für mich sehr inspirierende und entspannende Stunden, bei denen ich viel gelernt habe: nicht nur habe ich viel über die Anwendung von Farbe gelernt, sondern auch viele interessante Ansichten über Religion erfahren dürfen. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf mein Resultat!“
„Für mich waren Ikonen zuvor „nur“ Abbilder von Heiligen. Der spirituelle Charakter und der eigentliche Sinn der Ikone, dem Betrachter ein Gefühl der Geborgenheit und Güte zu geben, wurde mir sehr stark während des Kurses vermittelt.“
„Durch das Aussuchen des eigenen Motives fühlt man sich mit der Ikone viel verbundener. Die Arbeit wurde auch nur im Stillen verrichtet, so konnte man sich voll auf die Ikone konzentrieren. Es war aber auch anstrengend. Das Wichtigste war wirklich, dass man sich nur auf das Schreiben und Malen konzentrierte!“
„Es war schön, zu sehen, dass sogar eine so aufgewühlte Klasse wie die unsere, sich auf etwas nicht so Alltägliches konzentrieren konnte. Niemand musste sich vergleichen oder jemandem etwas beweisen. Alle haben für sich gemalt. Die Stimmung, welche wir hatten, war auf alle Fälle einmalig!“
„Ich fand es sehr interessant, eine neue Praktik des Malens zu erlernen und die festen Regeln der Ikonenmalerei kennen zu lernen. Ich bin froh, dass wir die einmalige Gelegenheit bekommen haben und bin sehr dankbar für die vielen Eindrücke.“