Hier stellen wir erstmals die Freifächer an der KunstModeDesign Herbststrasse vor. Diesmal: Experimentelles Musik Start-up – Sound Lab Herbststrasse
Experimentelles Musik Start-up
Freifach Soundlab Herbststrasse.
Wer sich Mittwochnachmittags der Sphäre des Herbststrassenfestsaals genähert hat, kennt sie vielleicht schon, die funkigen, sphärischen und speziellen Klänge, erzeugt von Stimmen, Synthesizer und kleinen Piezomikrofonen. Wer mit offenen Ohren beim Open House einen Walk durchs Schulgebäude gemacht hat, ist vielleicht bereits auf eine Klanginstallation oder einen Soundstand gestoßen, wurde gar zum Interview, Improvisieren oder Lesen eines Hörbuchkapitels eingeladen. Soundlab heißt das unkonventionelle Fach, das immer wieder experimentierfreudige Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zieht und auf vielfältige Art und Weise sich in der KunstModeDesign Herbststrasse manifestiert. So werden Tracks für Modeschauen und Fashion Week produziert, externe Musiker zu Workshops und Sessions eingeladen, und zuletzt Radiopodcast und Hörbuch als mediale Darstellungsform entdeckt.
Das Soundlab hätte aber nicht den Impact des Soundlabs, wenn nicht in unregelmäßigen Abständen und zumeist unter Aufgebot von viel Probezeit und Idealismus seitens Leiter und Musizierenden bemerkenswerte Live-Performances auf die Bühne gebracht würden, so bei der Werk16 – Kunstausstellung im Museumsquartier, oder beim aktuellsten und bisher größten Projekt – der Konzipierung und Umsetzung der Musik für die Fusion18 im Semperdepot, wo eine Handvoll SchülerInnen gemeinsam mit dem Soundlabgründer und –leiter David Wedenig eine monumental anmutende einstündige Liveperformance von Soundcollage, Vocals, Hall- und Feedback-Exzessen, liebevoll händisch hergestellten Effekten (so diente etwa ein herkömmlicher Ventilator als Klangerzeuger und –modulator) bis hin zu poppigem Liveband-Sound performten. Im Zuge dieses Projekts kam es auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Tontechnik, da etwa die Frequenzregler des Mischpultes ein delikates und zentrales Mittel zur Klangerzeugung (stehende Wellen im Raum) darstellten.
Der unkonventionelle und dynamische Charakter des Soundlabs ist wohl seiner offenen Organisationsform im Kleingruppenunterricht geschuldet, wo die Impulse und das Vorwissen der Teilnehmer immer wieder in spontane Improvisationen mündet, die der Leiter dann in ein größeres Ganzes zu integrieren sucht. Auf diese Art und Weise werden immer wieder neue Felder erschlossen, und bewährte Konzepte neu aufgefrischt: niemand ist gespannter als die SoundlaborantInnen samt ihrem Oberlaboranten Wedenig, zu welchen Ufern die gemeinsame akustische Reise noch gehen wird…
Facts: Freifach, 1-2stündig, wird geblockt abgehalten, ca. 2-wöchentlich mit Schwerpunkt im Winter.
Mitmachen / Voraussetzungen: JedeR kann prinzipiell Teil des Soundlabs werden; es hat sich herausgestellt dass die Arbeitsweise Schülern entgegenkommt, die ein höheres Maß an Eigenständigkeit, Experimentierfreude und musikalischem Talent oder Vorerfahrung mitbringen – um das Herauszufinden ist es am Besten, Schnuppern zu kommen (nach Absprache kein Problem)
Online: Tracks und Mitschnitte des Soundlabs sind im Internet auf Soundcloud veröffentlicht und können geteilt und verwendet werden: