1874

Die Wiener Weltausstellung von 1873 gab den Anstoß zur Gründung der k.k. Kunststickereischule. Kunsthandwerk und Industrie sollten durch geschulte Fachkräfte neue Impulse erhalten. Gleichzeitig bahnte die Schule, in einer Zeit, in der die Emanzipation noch in den Kinderschuhen steckte, den Frauen einen Weg in die Berufswelt.

1910

In diesem Jahr wurden die k.k. Kunststickereischule, eine Fachschule für Kleidermacher und eine Fachschule für Wäschewarenerzeugung zur k.k. Zentrallehranstalt für Frauengewerbe in Wien vereinigt. Ein Jahr danach wurde das Schulkonglomerat um eine Bildungsanstalt für Frauengewerbelehrerinnen erweitert. Weitere Ausbildungsformen im textilen Bereich wie die Gobelinerestaurier- und Webschule sowie der k.k. Zentral-Spitzenkurs ergänzten später noch das Bildungsangebot. Hier zeichnen sich bereits deutlich jene Inhalte ab, die bis heute an der Herbststraße gelehrt werden.

1920

In einem weiteren Entwicklungsschritt wurde die k.k. Anstalt für Frauen-Hausindutrie eingegliedert. Durch Vermittlung von Kenntnissen, Materialbeschaffung und Absatzvermittlung verschaffte diese Lehranstalt Mädchen und Frauen in wirtschaftlich schlechten Zeiten eine geförderte Heimarbeit.

1945

Umzug von der Mollardgasse nach Ottakring, in das Haus des tschechischen Schulvereins Komensky in der Herbststraße. Bis 1976 war hier auch die Berufspädagogische Bundeslehranstalt für Bekleidungsgewerbe untergebracht, in der Lehrer/innen für den gewerblichen Fachunterricht ausgebildet wurden.

1970

In diesem Jahr erfolgte die Gründung des Direktricenlehrganges, der 1995 zum letzten Mal geführt wurde, und dessen Ziel es war, Führungskräfte für Haute Couture und Bekleidungsindustrie hervorzubringen.

1975

Neben der bisherigen vierjährigen (seit 1997 dreijährigen) Fachschule für Mode und Bekleidungstechnik wurden in diesem Jahr die ersten Jahrgänge der Höheren Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik eröffnet. Gleichzeitig legte sich die Herbststraße einen neuen Ausbildungszweig zu, die Höhere Lehranstalt für Kunstgewerbe heute: künstlerische Gestaltung.

1976

Mit der Einführung des Lehrganges für Textilrestauratoren wurde in Zusammenarbeit mit Museen und Privatwerkstätten eine ganz spezielle Ausbildung geschaffen, die nicht nur die historischen Techniken vermittelte, sondern auch die modernen Methoden der Restaurierung und Konservierung von wertvollem, textilem Kulturgut. 1998 fiel dieser einzigartige Lehrgang dem amtlichen Sparstift zum Opfer.

1980

Die neuen Schulformen ganz besonders das Kunstgewerbe – waren ein voller Erfolg und akute Raumnot verlangte bald einen Um- und Zubau. 1986 konnte das neue Schulgebäude endlich besiedelt werden.

1988

Die Palette an Ausbildungsmöglichkeiten in der Herbststraße wird um ein zweijähriges Kolleg für Mode und Bekleidungstechnik und den einjährigen Lehrgang für Bühnenschneiderei erweitert. Um diesen vor drohenden Einsparungen zu retten, wird er heute im Rahmen der Meisterschule für Damenkleidermacher mit den Schwerpunkten Haute Couture oder Bühnenkostüm geführt.

2009

Foto: J.D. Kranzlmüller

Das Schulzentrum Herbststraße eröffnet ein sechs-semestriges Abendkolleg für SCHMUCK • DESIGN. Dieses hoch qualifizierte, sechssemestrige Kolleg ist auch für  Berufstätige mit Matura oder Berufsreifeprüfung eine effiziente Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung. Das Abendkolleg SCHMUCK • DESIGN ist die einzige kunst- und designorientierte Schmuckausbildung in Österreich. Absolvent/innen verfügen über die erforderlichen Qualifikationen, um sich selbstständig zu machen oder auch  in Design- oder Produktionsabteilungen von Firmen im Inland und dem europäischen Ausland erfolgreich arbeiten zu können.

2018

Neue Corporate Identity & Adaptierung des Schulnamens.
Der zunehmenden Bedeutung des Designs wurde nun in einem wachsenden Ausmaß Rechnung getragen. Das gesamte Spektrum des Gestaltens wird durch den weitgefassten Begriff des „Designs“ zum Ausdruck gebracht; womit das Zusammenspiel von Technik, Form, Funktion und Ästhetik charakterisiert wird. Somit wurde der Schulname auch um den Begriff des “Designs” erweitert.