Ein Besuch bei den KunstModeDesign Herbststrasse Absolventinnen Miriam Laussegger und Sascha Alexandra Zaitseva in der Raumstation Wien.
Ulrike Johannsen, Kunstpädagogin an der KMD Herbststrasse, hat die beiden Absolvent/innen besucht und folgenden Bericht verfasst:
Die Künstlerinnen Miriam Laussegger und Sascha Alexandra Zaitseva haben ihre Grundausbildung im plastischen Zweig der KunstModeDesign Herbststraße erhalten. Nach ihrer Matura 2000 absolvierten sie ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Lausseger studierte in der Klasse von Heimo Zobernig, Zaitseva bei Bruno Gironcoli und Manfred Pernice.
Seit ihrer Zeit in der Herbststraße sind sie befreundet. Nun haben sie gemeinsam die Installation Causa Formalis für den Projektraum Raumstation in Wien entwickelt. Causa Formalis benennt eine der vier Formursachen von Aristoteles, deren Fokus auf dem Erscheinen der Dinge liegt. Causa Formalis versammelt skulpturale, filmische und grafische Werke beider Künstlerinnen zu einem beeindruckenden Ganzen, das nicht nur auf die Position der jeweils Anderen Bezug nimmt sondern auch auf den Ort der Ausstellung selbst.
Bei einem gemeinsamen Rundgang habe ich sie nach ihren Erinnerungen und Erfahrungen während ihrer Zeit an der KMD Herbststrasse befragt.
Zaitseva, die mit zwölf Jahren aus Russland nach Österreich gekommen ist, erzählt, dass sie nach einer leidvollen Hauptschulerfahrung durch die Kunst zu einem Ausdruck fand, da sie sprachlich nicht so viele Möglichkeiten gehabt hätte. Das wäre sehr wichtig für sie gewesen.
Alexandra Sascha Zaiseva in ihrer raumgreifenden keramischen Arbeit
Begeistert sind Laussegger und Zaitseva retrospektiv von der handwerklichen Ausbildung, die Ihnen auch während des Studiums zu Gute gekommen sei. Ihnen sei der selbstverständliche und richtige Umgang mit den Werkzeugen, Geräten und Maschinen beigebracht worden und die Werkstätten seien gut ausgestattet gewesen. Der Input sei aber nicht auf das Handwerk reduziert gewesen. Sie hätten viel künstlerischen Input einerseits in den Gesprächen mit den Lehrpersonen z.B. über Entwürfe und Arbeitsprozesse aber auch durch den Besuch von Ausstellungen bekommen. Gleichzeitig hätten sie bei der Umsetzung ihrer Ideen künstlerische Freiheiten gehabt. Ein großartiges Erlebnis sei das Maturaprojekt gewesen bei dem man ein Stück von Anfang bis Ende durchgezogen habe, angefangen bei der Ideenfindung, Durchführung, Dokumentation und Präsentation bis zur Ausstellung der Stücke. Es hätte viel persönliche Betreuung gegeben und es wurde sich für sie stets Zeit genommen.
Miriam Laussegger neben ihrer Skulptur aus Kartonröhren
Um die eigenen Arbeiten umzusetzen müsse man sich, so Laussegger, mit dem Material wirklich auskennen. Erst dadurch komme man zu den Ideen und wisse man auch welche Ideen man in welchem Material umsetzen könne und welche nicht. Das hätten sie beide in der Herbststraße gelernt.
Raumfotografien von Miriam Laussegger
Raumstation
Schikanedergasse 2 / 2. Stock
A-1040 Wien