Zahlreiche Lehrende und Absolventinnen des Kollegs für SchmuckDesign an der KMD Herbststrasse stellten ab April 2022 im Museum Angerlehner zeitgenössischen Schmuck aus.
Update: Ausstellung vom 23. Februar – 2. Juli 2023 in Hanau / Deutschland. Mehr Informationen finden Sie hier
Mit Schmuckobjekten, skulpturalen und konzeptuellen Arbeiten von 53 Künstlerinnen und Künstlern bieten die Ausstellung in den Grafikräumen des Museum Angerlehner und der begleitende Katalog einen spannungsreichen Einblick in das österreichische Schmuckschaffen seit den 1970er Jahren.
Ein Fokus liegt auf den weiblichen Protagonistinnen dieser Zeit, deren Arbeiten zu ausgewählten Positionen der mittleren und jungen Generation beiderlei Geschlechter in Beziehung gesetzt werden. Diese Ausstellung veranschaulicht die vielfältigen Entwicklungen einer spannenden und heterogenen Schmuckszene, wie sie sich in Österreich aufgrund spezifischer Voraussetzungen entfaltet hat. Gemeint sind hier u.a. die Geschichte der Wiener Werkstätte, der menschliche Körper als Subjekt und Objekt in der Bildenden Kunst und die besondere Ausbildungssituation des Landes.
Unter der Bezeichnung Autorenschmuck hat sich Schmuck seit Ende der 1960er Jahre international als Kunstform etabliert. Diese neue Auffassung manifestiert sich nicht nur in der Verwendung von schmuckfernen Materialien und Techniken, sondern sie reflektiert und interpretiert auch die gesellschaftlich-kulturellen und ästhetischen Entwicklungen ihrer Zeit. Dabei steht meist ein Konzept im Vordergrund: das Medium für die Aussage ist Schmuck. Abseits des rein Dekorativen werden Schmuckstücke so zu eigenständigen und eigensinnigen Objekten.
Die Ausstellung möchte Entwicklungen erfahrbar machen, die die heutige Schmuckszene Österreichs geprägt haben und Querverbindungen zwischen Schmuckwerken der Anfangsjahre und jenen der gegenwärtigen Künstlerinnen und Künstler herstellen.
Zum ersten Mal zeigt nun das Museum Angerlehner zeitgenössischen Schmuck und nimmt einen Perspektivenwechsel vor. Die Ausstellung und die begleitende Publikation zeigen, wie Künstlerinnen das vielbeachtete Schmuckgeschehen der Avantgarde Österreichs maßgeblich mitbestimmt haben. Und dies wird nicht nur anhand ihrer Werke deutlich, sondern auch in ihrem Einfluss auf nachfolgende Generationen an Schmuckschaffenden.
* Referenz an die Ausstellung Kunst mit Eigen-Sinn. Aktuelle Kunst von Frauen, 1985 im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien
Beitragsbild: Theresa Macourek
Künstler*innen
Kursiv: (Ex-)Lehrende und Absolventinnen KMD Herbststrasse
Eva Afuhs, AND_i, Andrea Auer, Elisabeth Altenburg, Isolde Baumhackl-Oswald, Gabriele Kutschera, Sonja Bischur, BLESS, Susanne Blin, Gunda Maria Cancola, Elisabeth J. Gu. Defner, Petr Dvorak, Benedikt Fischer, Verena Formanek, Ursula Guttmann, Pia Groh, Andrea MAXA Halmschlager, Elisabeth Habig, Susanne Hammer, Margit Hart, Brigitte Haubenhofer-Salicites, Anna Heindl, Alexandra Hofer, Christian Hoedl, Paul Iby, Ulrike Johannsen, Beatrix Kaufmann, Michelle Kraemer, Brigitte Lang, Erika Leitner, Jaqueline I. Lillie, Gerti Machacek, Doris Maninger, Theresa Macourek, Stephie Morawetz, Martina Mühlfellner, Anita Münz, Viktoria Münzker, paula.paul, Nadine Pramhas, Konstanze Prechtl, Ulrich Reithofer, Anna Riess, Eva Schmeiser-Čadia, Veronika Schwarzinger, Ina Seidl, Claudia Steiner, Bernhard Stimpfl-Abele, Waltrud Viehböck, Birgit Wiesinger/Eva Tesarik, Ulrike Zehetbauer-Engelhart, Petra Zimmermann.
Konzept und Organisation:
- Ursula Guttmann, www.ursulaguttmann.com
- Susanne Hammer, www.susannehammer.com (Initiatorin des Kollegs SchmuckDesign an der KMD Herbststrasse)
- Gabriele Kutschera, www.atelier-kutschera.com
Eckdaten:
- Eröffnung: Sonntag, 3. April 2022, 11 Uhr
- Katalogpräsentation: voraussichtlich Mai/Juni 2022
- Ausstellungsdauer: 3. April bis 25. September 2022
Museum Angerlehner
Ascheter Str. 544600, Thalheim bei Wels
07242/224422-0, office@museum-angerlehner.at
https://www.museum-angerlehner.at
Mit freundlicher Unterstützung durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur,
öffentlicher Dienst und Sport, das Land Oberösterreich und private Unterstützer*innen.